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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 59

1909 - Leipzig : Hirt
4. Überblick über die europäischen Großstaaten. 59 stände war fast jede Beteiligung am Politischen Leben durch die Ordonnanzen unmöglich gemacht. Des Königs sester Wille war, nicht nachzugeben. „Die Zugeständnisse", sagte er, „haben Ludwig Xvi. zu Fall gebracht; mir bleibt die Wahl, entweder mein Pferd oder den Karren zu besteigen." Der Widerstand gegen des Königs Verordnungen wurde bald allgemein. In der Nacht vom 27. zum 28. Juli organisierte sich unter Beteiligung von Arbeitern und eines Teiles der Nationalgarde der Aufstand. Während eines mörderischen Straßenkampfes am 28. Juli schlossen sich mehrere Regimenter den Aufständischen an. Die Hauptstadt war für den König verloren. Zu spät suchte der König einzulenken. Als er am 29. Juli die Ordonnanzen zurücknahm, war bereits eine vorläufige Regierung im Stadthause eingesetzt. Der Herzog Louis Philipp von Orleans wurde zum König ausgerufen. Karl X. starb 1836 zu Görz. (S)ic Trennung Belgiens von Holland 1830. Der Wiener Kongreß hatte Belgien und Holland zu einem Königreich vereinigt und Wilhelm von Oranien zum König eingesetzt. Die Vereinigung hatte keinen Bestand; denn die Verschiedenheit in Religion, Sprache und Erwerbsleben bildete zwischen Belgiern und Holländern eine tiefe Kluft. In Belgien war das katholische, in Holland das reformierte Bekenntnis vorherrschend. Die holländische oder niederländische Sprache ist eine niederfränkische Mundart, gehört also zum germanischen Sprachstamme, während in Belgien sich allmählich die französische Sprache eingebürgert hat und in Südbelgien noch das Wallonische, ein Gemisch von romanischen und keltischen Sprachelementen, gesprochen wird. Die Bewohner Belgiens sind neben Ackerbau hauptsächlich auf Industrie angewiesen; die Holländer treiben vorzugsweise Handel, Schiffahrt und Viehzucht. Die Holländer betrachteten sich nach 1815 als die Herren und nahmen auf die Eigenart des belgischen Volkes keine Rücksicht. Die Mehrzahl der Beamten waren Holländer; der König und die obersten Verwaltungsbehörden hatten ihren Sitz in Holland. Die französische Julirevolution gab Anlaß zur Erhebung; man erstrebte nicht Verständigung, sondern Trennung. Am Abend des 25. August begann in Brüssel der Aufstand, der sich bald über das ganze Land verbreitete. Nur wenige Festungen, darunter Antwerpen, konnten die Holländer halten. Als auch diese Festung von den Aufständischen genommen wurde, erklärte der Nationalkongreß die Unabhängigkeit Belgiens und den Ausschluß des Hauses Oranien von der belgischen Thronfolge. Ein Kongreß der Großmächte in London bestätigte die Trennung und ordnete die Grenzen. Ein Verwandter des englischen Königshauses, Prinz Leopold von Sachsen -Koburg, erhielt mit Zustimmung des belgischen Volkes die belgische Königskrone. Die getrennten Gebiete. Belgien. Leopold I. regierte von 1831—1865. Dadurch, daß er dem Lande eine freisinnige Verfassung gab und eine

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 22

1896 - Breslau : Hirt
22 Europa, Franken die alleinigen Herren des Landes wurden, bewahrte die Bevölkerung die gallische Eigenart. Ihr Abbild sind im wesentlichen ihre Nachkommen, die heutigen Franzosen. Diese sind geistig wohlbegabt, redegewandt, im politischen Leben sehr leidenschaftlich, in allen Schichten der Gesellschaft von lebhaftem Na- tionalgefühl erfüllt, immer bereit, für ihre Größe, ihren Ruhm jedes Opfer zu bringen; im ersten Angriffe tapfer und furchtbar, entbehren sie der nötigen Zähigkeit und besonnenen Ruhe. Sie vermögen nicht leicht, fremden Völkern — vor allen uns Deutschen — Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Losgelöst aus dem Reiche Karls des Großen (843), geriet das westfrän- kifche Reich in Verfall und blieb im Mittelalter vielfältig zerrissen; nachdeni aber das Königtum allmählich erstarkt war, richteten sich in der neuern Zeit die ge- einigten Kräfte des Landes siegreich nach außen. Auf Kosteu Spaniens, Deutsch- lands und Italiens wurden bis in die Neuzeit die Grenzen erweitert. Groß war der Einfluß, den Frankreich seit Ludwig Xiv. aus das übrige Europa im Staatsleben, durch wissenschaftliche Forschungen und durch Verbreitung neuer Anschauungen, Einrichtungen und Moden ausübte. Erst seit dem verlustreichen Kriege von 1870/71 hat dieser maßgebende Einfluß Frankreichs nachgelassen. Die Hauptmasse der Bevölkerung (gegen 35 Mill.) gehört dem Stamme der Franzosen an. Kelten leben noch in der Bretagne,*) Basken in den West-Pyrenäen. Deutsche am zahlreichsten in Lothringen und in Paris. Flamänder gegen die belgische Grenze hin, Italiener auf Corsica und in Nizza. —98% der Bevölkerung sind katholisch, 1,6% evangelisch. (>. Regierungsform, Einteilung und Städte. Die Regierungsform ist seit 1870 republikanisch. Das Land ist amtlich nach Fluß- und Ge- birgsgrenzen in 86 Departements eingeteilt, die aber keine Verwaltuugs- gebiete sind; dazu kommt das Territorium von Belfort. Nach den 6 natür- lichen Bodenteilen ordnen sich die Städte wie folgt. A. Becken der Seine. Die Hst. des Reiches, Paris, liegt an der Seine, da, wo sie durch deu Zufluß der' Marne auch für die größten Flußschiffe befahrbar wird. Mit 2,-> Mill. E. ist sie die bevölkertste Stadt des europäischen Festlandes, der erste In- dnstrieplatz des Landes und im Gebiete der Mode wesentlich tonangebend für die übrige Welt. Zugleich ist sie die erste Handelsstadt Frankreichs, sowie einer der ersten Geldmärkte des Festlandes von Europa. Der Ausspruch: „Paris ist Frankreich" ist noch heute gültig. Die Weltstadt mit ihren Reichtümern schützen sehr zahlreiche, der älteren Umwallnng weit vorgeschobene Werke, eine Fläche, fast halb so groß wie Mecklenbnrg-Strelitz, mit volkreichen Städten (u. a. Ver- sailles) und zahlreichen Ortschaften umschließend: die größte Lagerfestung der Erde. In Versailles, 15 km w.s.w. von Paris, das Schloß Ludwigs Xiv. mit Park und Wasserkünsten. Hier wurde am 18. Januar 1871 König Wil- Helm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen. Der Norm and ie gehört die untere Seine an. An ihr Ronen (115000 E.), für Seeschiffe noch erreichbar, Hauptplatz für Baumwollgarn, und L e Ha vre jde Gräee, 115000 E.), an der Mündung, wichtigster Handelshafen Frank- *) D. i. Britaiinia, so genannt mit dem Zusätze minor, als die Briten Großbri- tanniens im 5. Jahrh. n. Ch. vor den Angelsachsen hierher flüchteten.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 219

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 219 — hauptsächlich in Krairt, Serben und Kroaten in Kroatien, Rumänen in $übo[t=Ungarn. Hlle diese Völkerschaften vertragen sich untereinander gar nicht Mt. vor allem hatten die Magyaren schon lange eine Rusnahme-j^Uung haben wollen, (bleich nach dem Krieg von 1866 gelang es %en: Ungarn wurde ein selbständiges Königreich, dessen Herrscher 3töar der Kaiser von Österreich ist, der aber dort nicht Kaiser, sondern ^önig von Ungarn heißt. (Ein Magyar nimmt es jetzt sehr übel, wenn ihn Österreicher nennt ober Ungarn zu Österreich rechnet. Gemeinem blieb den beiden Reichshälften nur das Heerwesen, die Leitung ^ auswärtigen Angelegenheiten und die auf beide bezügliche Geld-Pertoaitung. 3m übrigen wollte Ungarn nur magyarisch sein. Hlle Lande sollten Magyarisch sprechen und schreiben, auch die Deutschen ln Siebenbürgen. Deren gute, alte Ortsnamen änderte die magyarische Regierung, z. B. Zünfkirchen nannte sie Pecs, Hermannstadt Nagy bzeben, Kronstadt Brassö usw. — wie die Magyaren in Ungarn, so Ersuchten es die Tschechen in Böhmen, die Deutschen zu bedrängen ^Ud sich ßu Herren im Lande zu machen. So haben sie z. B. in der Hauptstadt Prag nur tschechische Straßenschilder, so daß jemand, der Uicht die tschechische Sprache versteht, sich in Prag kaum noch zurechtzufinden vermag. Dieses Treiben ließen sich die Deutschen, obwohl ltt der Minderzahl, natürlich nicht gefallen, und so kam es zu den N%sten Streitigkeiten, in Prag einmal zu offenem Rufruhr und zu Mißhandlungen der Deutschen auf der Straße. Diese U)irren gingen dem greisen Kaiser Franz Josef sehr nc*he. Er war im Jahre 1848, erst 18 Jahre alt, auf den Thron gekommen, hatte viele, meist unglückliche Kriege geführt, hatte Cdber* Poliert und die Vorherrschaft in Deutschland verloren und mußte nun fefyen, tote das ganze Reich unter innerem Zwiste litt und sich in Teile aufzulösen drohte. Ruch schweres Familienunglück hatte ihn getroffen. Sein einziger Sohn, der Thronfolger Rudolf, dann seine Gemahlin, Kaiserin (Elisabeth, waren ihm ermordet worden (1889 und 1898), Un^ endlich (28. Juni 1914) erschossen serbische Meuchelmörder seinen ^ffen und Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gemahlin. Diese Untat ward der letzte Rnlctß zum Rusbruch des Weltkrieges (Nr. 90,2). 3. Italien. Das schöne Italien, für die Deutschen von jeher e*n £and der Sehnsucht, war durch seine (Einigung (Nr. 78, 1) die sechste Europäische Großmacht geworden (neben Deutschland, Österreich* ^ugarn, Rußland, England und Frankreich). (Es schuf sich ein stattliches

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 68

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
68 Rußland ist. Die Pelen zeichnen sich durch Vaterlandsliebe, Tapferkeit, militärisches Talent, Gelehrigkeit und Lebhaftigkeit aus. Während die niedern Volksklassen als unreinlich, trunken und servil geschildert wer- den, erscheinen die Vornehmen fein, nüchtern, höflich und sehr stolz. Die Polen bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Polnische Ordnung auf den ehemaligen Reichstagen ist sprichwörtlich geworden. Warschau, 170,000 E. (10,000 Juden), Univers., Residenz des Statt- halters. Festung und Vorstadt Praga an der Weichsel. Kalisch, 12,600 E. und Ljubliu, 19,000 E. Ostrolenka. Wallfahrtsort Czenstochau an der Warthe. 8 54. Das Königreich Schweden «nd Norwegen. (13,830 Q.-M., 5,703,000 Einw.) Schweden und Norwegen bildeten vom Jahre 1397 bis 1524 mit Dänemark ein großes Reich, welches die dänisch-norwegische Königin Marga- retha durch die in der schwedischen Stadt Calmar geschlossene Union vereint hatte. 1524 riß sich Schweden von der Union wieder los und ward ein selbständiges Königreich. Als endlich Schweden 1814 sich zu Napoleons Gegnern schlug, erhielt es als Preis für seinen Beistand das Land Norwegen, welches den mit Frankreich verbündeten Dänen durch den erwählten Kron- prinzen von Schweden, den vormaligen französischen Marschall Bernadotte, entrissen wurde. Seitdem bilden die beiden Königreiche eine gemeinschaftliche Monarchie, jedes hat aber seine eigene Verfassung und Verwaltung. Die Finanzen befinden sich in einem günstigen Zustande. In Schweden ist der König durch einen Reichstag eingeschränkt, welcher sich in jedem fünften Jahre versammelt. In Norwegen genießt das Volk größere Vorrechte, als die Schweden haben. Das Volk wählt nämlich eine Versammlung von 75 bis 100 Mitgliedern, den Storthing, welcher alle 3 Jahre ohne besondere Berufung auf drei Monate in Christiania zusammen- tritt. Diese Versammlung theilt sich in 2 Kammern; haben diese einen Gesetzes-Vorschlag berathen und angenommen, so bedarf derselbe noch der Bestätigung des Königs, welcher ihn jedoch auch verwerfen kann. Wird aber derselbe Vorschlag von den beiden folgenden Storthings erneuert, so muß er Gesetzeskraft erhalten. Beide Reichstage haben die Steuern festzusetzen. Die Schweden und Norweger sind deutschen Stammes, und bilden den Kern der Landesbevölkerung; im diorden wohnen Finnen und Lappländer. Die herrschende Religion ist die lutherische; die Lappen sind zum Theil noch Heiden. Für das Volksschulwesen ist so gut gesorgt, daß man unter den Schweden und Norwegern wohl selten Jemand findet, der nicht schreiben und lesen kann. In Norwegen muß Jeder, der confirmirt werden soll, lesen können, Jeder, der heirathen will, confirmirt sein, und wer im 20. Jahre nicht confirmirt ist, kann gewaltsam im Zuchthause angehalten^werden, das zur Confirmation Erforderliche zu leruen. Während aber die Schweden und Norweger durch ihre Bildung und geistige Kraft eine hervorragende Stellung Kitter den Earopäern einnehmen, stehen die Lappen und Finnen noch auf einer niedern Culturstufe. Die Lappen sind insbesondere Nomaden, welche mit

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 279

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 279 baten, der Sipahis, (1857) niederzukämpfen hatten, bafür aber das ganze Land mit Eisenbahnen durchzöge» und durch Ausbreitung europäischer Bildung enger mit sich verbanben; auch nicht hinter den Amerikanern, die 1854 eine Flotte nach Japan fanbten und bieses abgeschlossene Land in den freien Völkerverkehr einzutreten nöthigten. Napoleon hörte, wie im hinterinbischen Annam die katholischen Missionare und Gemeinben verfolgt werben, und fanbte mit den Spaniern vereint, Schiffe und Truppen, die den Kaiser Tübük 1858 bekriegten und nach 4 Jahren zum Frieden zwangen. Frankreich gewann eine neue Kolonie um das aufblühenbe Saigong her, das sich 1867 noch um 3 weitere Provinzen vermehrte. — Auch China mußte seine Thore öffnen, wobei es nicht schön zugieng. Der chinesische Kaiser wollte seinem Volk verbieten, sich durch Opiumrauchen ferner zu vergiften; die Opiumkisten der englischen Kaufleute iu Cautou ließ er in's Meer werfen und wollte diese nicht entfchäbigen. So führten beim die Engländer (1840—42) einen Opiumkrieg, der ihnen die Insel Hongkong und Zutritt zu anderen Häfen verschaffte, aber nicht viel Liebe von den Chinesen eintrug. Diese rächten sich durch Treulosigkeiten, wofür die Eng-läuder 1856 einen neuen Krieg begannen, an welchem sich auch die Franzosen beteiligten. Die weißen Heere eroberten Tientsin 1858, worauf der Kaiser von China sich herbei ließ, das Land den fremden Händlern und Missionaren zu öffnen. Der Vertrag wurde aber bald gebrochen und zur Strafe dafür die Hauptstadt Peking 1860 von Engländern und Franzosen erobert. Nun mußte der Tartarenkaiser wieder zum Kreuze kriechen und alles feit 1723 den katholischen Missionaren abgenommene Eigenthum zurückgeben. Sv wachten auch sonst französische Flotten, daß die katholische Mission nirgends zu kurz komme; und als die Christen im Libanon und in Damaskus 1860 durch ein furchtbares Gemetzel heimgesucht wurden , war gleich in Beirut ein Heer zu ihrem Schutze ausgeschifft. — Doch nicht blos in der Ferne hat Napo-

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 287

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 287 alles Geschehene; er wünschte sehnlich, daß Oestreich mit den romanischen Völkern im Bunde Preußen und Rußland demüthige. Schade, daß eben jetzt Königin Jsabella, die er itm ihrer Ergebenheit willen besonders auszeichnete, (Sept. 1868) von ihren spanischen Unterthanen verjagt wurde. Im Dez. 1869 versammelte er alle Bischöfe der katholischen Welt zu einem Concil, das seinen Anspruch aus Unfehlbarkeit und auf Vereinigung der vielgetheilteu Völker unter seinem milden Scepter gut heißen sollte. 11. Nordamerika und die Kolonieen. § 108. Daß der nordamerikanische Freiheitskampf für Europa nicht ohne Einfluß blieb, haben wir § 95 gesehen. Von ihm rührt die Begeisterung fürs Verfaf-fimgiuachen her, die seither überall auftaucht. Er trug die Revolutionsideen nach Frankreich; und von hier kehrten sie zunächst auf die Insel Haiti zurück. Spanier und Franzosen hatten ba mit Negersklaven die Zucker-bereitung gewaltig emporgebracht, und zugleich eine ansehnliche Mischklasse über die Insel verbreitet. Als nun die Weißen für die Revolution im Muttertanbe schwärmten, verlangten die Braunen ihren Antheil an den neuen Rechten und die Schwarzen sahen gleichfalls das Morgenroth einer Freiheit und Gleichheit, wie sie ihnen beliebte. Ein Aufstanb brach 1791 aus, in welchem die Pflanzer ausgerottet wurden und die Insel sich fast in eine Wüste verwandelte. Die Versuche der Franzosen, sie wieder zu unterwerfen, mißlangen. Bald kamen grausame Neger wie Dessalines 1804, bald gutmüthige wie Christoph (t 1820), bald gewandte Mulatten, wie Petion, Boyer an's Ruder; letzterer vereinigte 1822—44 die spanische Hälfte der Insel mit der französischen, ohne daß doch dieses Band oder sonst irgend eine Ordnung laug gedauert hätte. Der Fluch der Unwissenheit und des Farbenhasses, der auf der Insel ruht, macht dort jede Staatseinrichtung zu einer bloßen Phrase oder Fratze. Mit dem Beispiel Haitis bewies man seither, daß die Neger mit der Frei-

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 291

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 291 verei, die er 1863 verfügt hatte, blieb unangetastet und auch in den besiegten Staaten erhielten 1869 die Neger das Wahlrecht. Das war etwas überstürzt; denn vor dem großen Wechsel hatten ihnen die Gesetze der Südstaaten sogar alles Lesenlernen verboten. Nun müssen die Schwarzen sich von den Parteien nmwerben und zur Stimmurue führen lassen, ehe ihnen eine gute Erziehung zu Theil wird. Die Bedrängniß der übermächtigen Union gab Napoleon den Gedanken ein, ihre Zersplitterung durch Herstet-luug eines mexikanischen Reiches zu befördern; ihm schienen die Anglosachsen gar zu rasch zu wachsen, ließe sich nicht auch ein romanisches Gemeinwesen neben ihnen in Aufschwung bringen? In Mejiko war der liberale Präsident Juarez rücksichtslos gegen fremde Gläubiger aufgetreten, schon der 58. Machthaber in einem halben Jahrhundert. Napoleon suchte erst die Engländer und Spanier mit sich in den Krieg zu ziehen; sie ließen ihn aber bald allein, während die französischen Generale Forey und Bazaine 1863 bis zur Hauptstadt vordrangen und nun im Verein mit der klerikalen Partei Juarez immer weiter in den Norden drängten. Der neue Thron wurde Maximilian, dem Bruder des österreichischen Kaisers angeboten. und von ihm angenommen. Nachdem er den Segen des Papstes in Rom geholt, traf er 1864 in Mejiko ein und suchte nun die zuchtlose Bevölkerung zu civili-siren und die Parteien zu versöhnen. Weil er aber das verkaufte Kirchengut der Geistlichkeit nicht zurückgab, verließen ihn die Klerikalen, und die Liberalen haßten ihn, weil er sich doch nur auf die französischen Heere stützen konnte. Als die conföderirten Staaten erlagen, bekam Jnarez nicht nur Hilfe von der Union, sondern diese verlangte und erhielt auch von Napoleon den Abzug seiner Heere ans dem unglücklichen Mejiko. Umsonst beschwor die Gemahlin Maximilians sowohl Napoleon als den Papst um Hilfe für ihren Gatten ; die Vereitlung aller ihrer Hoffnungen machte sie wahnsinnig, uni) ihr Gatte, der sich nicht vom Lande trennen 13*

8. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 3

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 3 — diese überseeischen Kriegserklärungen noch keinen Einfluß gehabt. Rber sie zeigen den Umfang des englischen und amerikanischen Einflusses in der toelt und zeigen, wie schwer wir 'Deutschen es auch nach endlich erreichtem Frieden haben werden. Zunächst haben die neuen Gegner überall die in ihren Häfen liegenden deutschen Handelsschiffe sich angeeignet und scheinen auch sonst sich gegen Deutsche und deutsches Eigentum vergangen zu haben. Rujzer jenen Völkern bekämpfen uns in englischem Solde noch Rustralier, Kanadier, Kapländer und Indier,- in französischem nordafrikanische Eingeborene und Senegal» neger. Die Russen verfügen über das ganze Dölkerg emisch Sibiriens. 2. Oie Kriegsschauplätze. Der Weltkrieg spielte sich bisher auf folgenden Kriegsschauplätzen ab: A. Europa. 1. 3 m Idesten: Belgien, Elsaß-Lothringen, Frankreich. Deutsche gegen weiße und farbige Franzosen und Engländer. 2. Im Osten: Ostpreußen, Galizien, Rußland. Deutsche, (Österreicher und Ungarn gegen Husten. 3. Im Süden: Istrien, Südtirol,Oberitalien. Österreicher, Ungarn und Deutsche gegen Italiener. 4. Balkanhalbinsel: Deutsche, Österreicher, Ungarn, Bulgaren gegen Serben und Ütontenegriner, Franzosen, Engländer und Italiener, Rumänen und Russen. 5. Dardanellen: Türken (und Deutsche in türkischen Diensten) gegen Franzosen und Engländer. B. Rsien. 6. Kaukasus und Nordpersien: Türken gegen Russen. 7. Mesopotamien und Palästina: Türken gegen Engländer. 8. Kiauts chou: Deutsche gegen Japaner und Engländer. C. Rfrika. 9. Ägypten: Türken gegen Engländer. 10. Deutsch-Südwestafrika: Deutsche gegen Engländer und Buren. 1 *

9. Die Weltgeschichte - S. 154

1835 - Mainz : Kupferberg
r I5í Metzen zu Utrecht, zu Rastadt und Baden. n.c.t. 1709. Niederlage bei Malplaquet zieht er die Fortsetzung des Kriegs einem schimpflichen Nachgeben vor. 1711. Plötzliche Ministerial-Veränderung in England: die Partei der Torys siegt gegen die der Whigs; Marlborough sinkt in seinem Ansehen. Joseph stirbt, und sein Bruder folgt als 1711. 13) Karl Vi. ; daher Friedensunterhandlungen zu 1713. Utrecht. Marlborough seiner Würde entsetzt. Frieden zwischen England und Frankreich, zugleich mit Savoyen, Portugal, Prcussen und Holland. Der Kaiser beleidigt, setzt den Krieg allein fort; aber Eugen muß der französischen Ueber- 1714. macht weichen; daher durch ihn und Villar« der Frieden zu Rasta dt und im Namen des Reichs zu Baden, dem auch Spanien sich anschließt*). Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekrieg wurde ge- führt : b) Der nordische Krieg, von 1700 bis 1721, Frie- den zu Nystadt. Karl Xii. folgt, fünfzehn Jahre alt, seinem Vater Karl Xi. 1697 auf dem schwedischen Throne; bedroht von den Verbündeten: August Ii., König von Polen, Christian V. von Dänemark und dessen Nachfolger Friedrich I V., und Zar Peter I. von Rußland**), schließt er sich an England »') Der Kaiser erkennt Philipp von Spanien, der auf die fran- zösische Krone Verzicht leistet, an, und erhalt die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand, Mantua und Sardinien; das Reich erhält Breisach, Kehl und Freiburg zurück, Baiern und Köln werden restituirt. Eng- land gewinnt: Anerkennung der protestantischen Erbfolge, die Hudsons- länder, Neufundland, Neuschottland, Gibraltar, Minorka rc. Hol- land: das Besatzuugsrechc in acht niederländischen Plätzen — Barrieren. Savoyen: Sicilien als Königreich und die Zusicherung der einstigen Nachfolge in Spanien rc. Preussen: Geldern und Beutel,»tel rc. Rußland war frühe voü Scythen und Sarmaten, alsdann von Slaven, Finnen, Tschnden, Chazaren, Petschenegen, Polowzern und andern Nomadenvölkern bewohnt; vorherrschend wurden vorzüglich int nördlichen (Kiew) gegen 862 die Waräger unter ihrem Fürsten Rurik, und Wladimir, einer von seinen Nachfolgern, dehnt sein

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 179

1888 - Leipzig : Teubner
179 - allein fort, wurden aber von den Dnen besiegt und vom deutschen Bund gezwungen, die Waffen niederzulegen. Durch das Londoner Protokoll 1852 wurde der Prinz Christian von Sonderbnrg-Glcksbnrg fr die gesamte dnische Monarchie zum Erben des kinderlosen Knigs Friedrichs Vii. erklrt (mit Ausschlu des Herzogs von Augustenburg, der in Schleswig - Holstein erb-berechtigt war). _ Dem streichischen Kaiserstaat hatte in den Jahren 1848 und . 239. 1849 eine groe Gefahr gedroht von dem bunten Gemisch seiner nichtdeutschen Völker (Nationalittsgedanke!). Die Czechen emprten sich in Prag und muten mit den Waffen unterworfen werden. Die Ungarn (Magyaren) konnten nur mit russischer Hilfe besiegt werden. Dielombarden nndvenetianerfchlossensich ansardinien an; aber die Truppen des Knigs Karl Albert wurden von Radetzki wiederholt geschlagen, die Lombardei und Venetien von neuem unterworfen. L Das bergewicht Frankreichs. Oie wichtigsten Inzwischen erfolgte in Frankreich ein neuer Wechsel der . 240. Regierung. Louis Napoleon, der Neffe Napoleons I. (wie hieen seine Eltern?), hatte schon unter Ludwig Philipp zwei abenteuerliche Versuche gemacht (in Straburg und in Boulogue), das Kaisertum wiederherzustellen. Durch den Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 machte er sich zum Prsidenten der Republik auf 10 Jahre. Am 1. Dezember 1852 wurde er auf Grund eines Senatsbeschlusses und einer allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen erklrt. Seine Gemahlin die spanische Grfin Eugenie Montijo. Napoleon Iii. benutzte die Schwche der beiden deutschen Grostaaten und wute Frankreich noch einmal zur vorherrschenden Macht^ in Europa zu machen. Sein erster Krieg galt Rußland. Frher war Rußland ein Binnenstaat gewesen. Wer hat Rußland den Zugaug zu den Meeren erffnet?^ Aber Ostsee und schwarzes Meer sind Binnenmeere, zu denen andere Völker (welche?> die Schlssel in den Hnden haben. Schon unter Katharina 11. und während des griechischen Freiheitskampfes hatte Rußland auereuropischen Ereignisse / <Z
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